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Null Prozent Finanzierung bei Auto- oder Möbelkauf
Immer wieder liest man von sogenannten 0-%-Finanzierungen. Ob es beim Autohändler, im Elektromarkt oder im Möbelhaus ist; es scheint zur Normalität geworden zu sein, dass Waren auf „Pump“ gekauft und (ohne scheinbare) zusätzliche Kosten – in monatlichen Raten – zurückbezahlt werden können. Während die 0-%-Finanzierung vor etlichen Jahren noch als recht kurzfristige Aktion (meistens vor der Weihnachtszeit) präsentiert wurde, ist sie heute omnipräsent und nicht mehr wegzudenken.

Hinter jeder 0-%-Finanzierung steht ein Kreditvertrag
Doch dem Kunden muss bewusst sein, dass er – wenn er sich für die sogenannte 0-%-Finanzierung entscheidet – einen Kreditvertrag abschließt. Denn der Händler bietet die Finanzierung nicht von selbst an; hinter jenen Angeboten stehen Kreditinstitute. Das bedeutet, dass es im Endeffekt ein klassischer Ratenkredit ist, der über eine feste Laufzeit geht, jedoch keine Zinsbelastung mit sich bringt. Das Kreditinstitut bezahlt den Händler, der Händler hingegen bezahlt die Raten an das Institut. An diesem Geschäft profitiert vorzugsweise der Händler. Denn der kann mit jenen Angeboten eine sogenannte Umsatzsteigerung erreichen. Selbst dann, wenn der Händler (was für den Kunden nicht sichtbar ist) dem Kreditinstitut etwaige Gebühren bezahlen muss, lohnt sich das Geschäft mit den 0-%-Finanzierungen dennoch. Und auch die zinsfreien Kredite lohnen sich für die Institute. Denn das Unternehmen gewinnt Kundendaten, kann seine Produkte neu orientieren und maßgeschneiderte Angebote präsentieren.
Zahlreiche Nachteile trüben die Finanzierung
Doch die 0-%-Finanzierung weist auch einige Nachteile auf. Wer etwa seinen Job verliert oder auf Grund eines Unfalls seiner Arbeit nicht mehr nachgehen kann, muss dennoch die Raten begleichen. Dasselbe gilt auch dann, wenn der Fernseher, die Spielkonsole oder der Kühlschrank kaputt werden und außerhalb der Garantiezeiten sind. Somit bezahlt der Kunde Raten für ein Produkt, das er gar nicht mehr besitzt bzw. verwenden kann. Vor allem bei sehr langen Laufzeiten ist die Gefahr deutlich höher, dass die Raten noch immer bezahlt werden müssen, obwohl die Produkte gar nicht mehr verwendet werden. Doch auch die Finanzierungen selbst stellen oftmals eine Gefahr dar. Denn viele Ratenkäufe sorgen dafür, dass der Überblick verloren wird. 30 Euro für den Fernseher, 20 Euro für die Spielkonsole, 60 Euro für die Küche und 50 Euro für die neue Eckbank – mit der Zeit summieren sich die kleinen Summen, sodass das tägliche Leben – auf Grund fehlender Finanzen – zur Aufgabe wird.
Versteckte Kosten sorgen für teure 0-% – Finanzierungen
Und dann gibt es auch noch versteckte Kosten. Denn auch wenn es sich um zinsfreie Finanzierungen handelt, können dennoch Gebühren für Kontoführungen eingehoben werden. Auch etwaige Versicherungen (Kreditausfall-, Restschuld- oder auch Ratenschutzversicherungen) können den Preis in die Höhe treiben. Die 0-%-Finanzierung bedeutet nur, dass keine Zinsen berechnet werden. Es bedeutet aber noch lange nicht, dass keine zusätzlichen Gebühren entstehen. Auch rechtliche Nachteile erwachsen. Denn es gibt bei derartigen Finanzierungen kein gesetzliches Widerrufsrecht. Der Händler nimmt die Ware höchstens aus Kulanzgründen zurück bzw. tauscht diese – nach dem Vertrag – um.
Des Weiteren wird die Finanzierung in die SCHUFA eingetragen. Ein weiterer Punkt, der oftmals gerne von den Händlern und Instituten verschwiegen wird. Oftmals sollten die Kredite auch miteinander verglichen werden. Denn auch wenn keine Zinsen anfallen, bedeutet das noch lange nicht, dass die 0-%-Finanzierungen günstiger als normale Ratenkredite sind. Hier ist es ratsam, dass der Kunde im Vorfeld die unterschiedlichen Finanzierungsangebote vergleicht.
Das Fazit zur Null Prozent Finanzierung
Die 0-%-Finanzierung muss mit Vorsicht genossen werden. Nicht nur die Gefahr der versteckten Kosten kann die 0-%-Finanzierung trüben; auch die Tatsache, dass kein gesetzliches Widerrufsrecht vorhanden ist und mitunter sogar die Laufzeit über die Garantie der Produkte hinauswächst, kann den Spaß trüben.
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